Wird Söhre beim kwg-Regio-Cup seiner Favoritenrolle gerecht?
Dreitägiges Handball-Event startet heute in der Halle 39 – Drittligist Söhre geht als großer Favorit in den Cup, doch gerade Alfeld und Himmelsthür könnten für Überraschungen sorgen.
Bei Teil eins des Handball-Revivals in der Hildesheimer Halle 39 hatte so mancher der 1100 Zuschauer feuchte Augen. Das Legendenspiel zwischen Eintracht Hildesheim und dem SC Magdeburg kam richtig gut an.
Heute Abend geht es weiter mit der Handball-Rückkehr in die Halle 39 – ab 17.30 Uhr beginnt der dreitägige kwg-Regio-Cup 2024. Insgesamt acht Mannschaften spielen dabei um den Turniersieg. „Ich freue mich auf drei tolle Handballtage in der Halle 39 am Flughafen“, sagt Mit-Organisator Gerald Oberbeck.
Anders als noch beim Legendspiel werden jetzt auch wieder Kampfgericht und Auswechselbänke auf einer Seite stehen. „Die Regeln werden beim Cup natürlich schärfer unter die Lupe genommen“, schmunzelt Oberbeck. Die Schiedsrichter-Gespanne kommen vom Handball-Verband Niedersachsen Bremen. Jeweils zwei Paare teilen sich einen Spieltag.
Die Hildesheimer Allgemeine Zeitung nennt weitere Informationen vor dem Start des Cups:
Modus
Acht Mannschaften von der 3. Liga bis zur Regionsoberliga nehmen am Cup teil. Gespielt wird in zwei Gruppen mit je vier Teams. In den einzelnen Gruppen spielt jeder gegen jeden, die Spielzeit pro Partie beträgt einmal 30 Minuten. Die Gruppenspiele finden am heutigen Mittwoch und Donnerstag statt. Am Freitag steigen dann die Platzierungsspiele. Die beiden Viertplatzierten der Gruppen spielen um Rang sieben, die beiden Drittplatzierten um Rang fünf, die Zweitplatzierten um Rang drei und die Gruppensieger tragen das Finale aus. Die Spielzeit am Freitag beträgt zweimal 20 Minuten.
Gruppen
Die Auslosung hat folgende Einteilung ergeben – Gruppe 1: SV Alfeld, TuS Grün-Weiß Himmelsthür, TKJ Sarstedt, MV Elze; Gruppe 2: Sportfreunde Söhre, SG Börde, MTV Groß Lafferde, DJK Blau-Weiß Hildesheim.
Spielplan
Mittwoch 3. Januar: 17.30 Uhr Himmelsthür – Sarstedt, 18.10 Uhr Alfeld – Elze, 18.50 Uhr Sarstedt – Alfeld, 19.30 Uhr Elze – Himmelsthür, 20.10 Uhr Himmelsthür – Alfeld, 20.50 Uhr Sarstedt – Elze; Donnerstag 4. Januar: 17.30 Uhr Börde – Lafferde, 18.10 Uhr Söhre – DJK BW, 18.50 Uhr Lafferde – Söhre, 19.30 Uhr DJK BW – Börde, 20.10 Uhr Börde – Söhre, 20.50 Uhr Lafferde – DJK BW; Freitag 5. Januar: 17.30 Uhr Spiel um Platz 7, 18.30 Uhr Spiel um Platz fünf, 19.30 Uhr Spiel um Platz drei, 20.30 Uhr Finale.
Titelverteidiger
Den letzten kwg-Regio-Cup gewann im Dezember 2022 die SV Alfeld. Die Alfelder Oberligahandballer gewinnen das lokale Handballturnier vor DJK Blau Weiß Hildesheim, der SG Börde und Söhre II. Damals nahmen aufgrund diverser Absagen nur sechs Mannschaften teil, jetzt sind es wieder acht Teams.
Favoriten
Haushoher Favorit als höchstspielende Mannschaft ist Drittligist Sportfreunde Söhre. Die große Frage wird sein, ob Trainer Sven Lakenmacher manche Spieler schonen und Spieler aus der 2. Reihe oder sogar der 2. Mannschaften Chancen geben wird. Laut Oberbeck hat der Cup für die Söhrer einen hohen Stellenwert. „Söhre ist der Favorit, die kommen meines Wissens fast mit voller Kapelle“, erklärt Oberbeck. „Da haben einige sogar ihren Urlaub verschoben um mitspielen zu können.“ Hinter den Söhrern dürften sich die SV Alfeld, die SG Börde und TuS GW Himmelsthür einordnen. „Himmelsthür und Alfeld sind beide sehr ehrgeizig, die wollen beide nächstes Jahr in der neuen Regionalliga spielen“, ergänzt Oberbeck. „Das wird eine erste Standort-Bestimmung.“
Karten
Karten im Vorverkauf gibt es bei der Firma Copyland, Am Ratsbauhof 6 in Hildesheim und über die beteiligten Vereine. Die Karten kosten pro Spieltag 6 Euro und 3 Euro (Jugendliche). Die Tageskasse öffnet jeweils um 16 Uhr. „Der Freitag mit den Endspielen wird sicher am interessantesten“, so Oberbeck. „Ansonsten haben wir sicher genug Plätze für alle Handball-Fans.“
Von der 3. Liga bis zur Regionsoberliga: diese Teams sind dabei
Acht Mannschaften nehmen am kwg-Regio-Cup 2024 teil – die HAZ stellt die Mannschaften vor:
Sportfreunde Söhre: Nach der Abstinenz in 2022 wegen des Aufstieges in die 3. Liga starten die Söhrer 2024 wieder beim Cup. In der laufenden Saison steuern die Mannen von Trainer Sven Lakenmacher erneut auf den Klassenerhalt zu. Für den Coach wird es aller Voraussicht nach der letzte kwg-Regio-Cup sein, verlässt er die Söhrer am Saisonende und siedelt Richtung Mallorca um. Sich mit einem Titel und Klassenerhalt zu verabschieden hätte sicher etwas, auch wenn der klare Fokus auf dem Klassenerhalt liegen dürfte. Es bleibt zudem abzuwarten, mit was für einer Mannschaft die Sportfreunde am Ende auflaufen werden.
SV Alfeld: Aktuell genommen sind die Alfelder Handballer die Nummer drei im Landkreis hinter dem HC Eintracht und den Sportfreunden Söhre. In der Oberliga mischt die Truppe ordentlich mit, belegt derzeit Rang fünf, der zur Teilnahme an der zur Saison 2024/25 eingeführten Regionalliga berechtigen würde. Seit Jahren führt der Weg der SVA kontinuierlich nach oben, das ist auch ein Verdienst von Manager Arne Habekost.
SG Börde Handball: Hinter der SG Börde Handball liegt eine katastrophale Hinserie in der Oberliga Niedersachsen. Nach zwölf Spielen stehen die Spieler von Trainer Georgi Nikolov ohne Punkte am Tabellenende. Die neue Regionalliga ist außerhalb jeder Reichweite für die SG, durch die Einführung der neuen Liga aber auch der Verbleib in der Oberliga sicher. Vielleicht kann sich die Truppe beim Lokalturnier Erfolgserlebnisse und Selbstvertrauen für die Rückrunde holen.
TuS GW Himmelsthür: Ein heißes Eisen sind die Handballer von der Fohlenkoppel. Bis zum 10. Dezember marschierten die Grün-Weißen durch die Verbandsliga, erst im 13. Spiel gab es beim TSV Anderten II die erste Saison-Niederlage. Das Polster ist dennoch groß, der Zweite TG Münden hat 18:8 Punkte, die Himmelsthürer hingegen schon 24:2. Das klare Ziel ist der Aufstieg, mindestens in die Oberliga, womöglich aber auch sogar direkt in die Regionalliga.
MTV Groß Lafferde: Neben den Himmelsthürer ist der MTV der zweite Verbandsligist der am Turnier teilnimmt. Anders als der Spitzenreiter schweben die Groß Lafferder in der Verbandsliga aber in Abstiegsgefahr. 6:20 – Tabellenplatz 13 – stehen zu Buche. Aber mit Marcel Watschke steht einer der besten Torschützen der Verbandsliga in Diensten des MTV – schon 97 Tore gelangen ihm in 13 Spielen, das entspricht einem Schnitt von 7,46 Toren pro Begegnung.
DJK BW Hildesheim: Die Überraschung des letzten Turniers. 2022 besiegte DJK im Halbfinale überraschend die SG Börde und schaffte dadurch den Einzug ins Finale. Im Endspiel unterlagen die Blau-Weißen dann aber Alfeld. Im Punktspielbetrieb gehen die Hildesheimer in der Landesliga Süd an den Start. Derzeit steht Tabellenplatz neun zu Buche.
TKJ Sarstedt: Mit den Sarstedtern und den Elzern starten auch zwei Mannschaften aus der Regionsoberliga beim Turnier. Die TKJ führt die Staffel zwei der höchsten Liga der Handball-Region Hannover-Weser-Leine mit 14:8 Punkten an. Absoluter Top-Torschütze ist Sebastian Arning, der in elf Spielen 97 Treffer markierte – er kommt auf einen Schnitt von fast neun Toren pro Partie.
MTV Elze: Während die Sarstedter die Tabellen anführen, finden sich die Elzer am Tabellenende wieder. Sie kämpfen unter anderem mit der Oberliga-Reserve der SG Börde Handball um den Klassenerhalt. Nach elf Spielen schlägt erst ein Sieg zu Buche. Der kwg-Regio-Cup dürfte also zum Selbstvertrauen sammeln dienen und sich möglichst gut verkaufen gegen die vielen höherklassigen Gegner.
Von Maximilian Willke