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Lothar von Hermanni macht weiter – bei der SG Börde

Lothar von Hermanni macht weiter – bei der SG Börde

 

Von der 3. Liga in die Oberliga: Der 33-jährige Ur-Einträchtler löst sein Versprechen ein und kehrt am Karriere-Ende zu seinen Wurzeln zurück.

 

Es war bereits vermutet worden – nun ist es amtlich: Lothar von Hermanni wird ab der kommenden Saison für den Handball-Oberligisten SG Börde auflaufen. Er kehrt damit zurück zu seinem Heimatverein. Von Hermanni ist in Dingelbe in der Gemeinde Schellerten groß geworden.

 

 

Eigentlich ist ja das Trikot des Drittligisten HC Eintracht Hildesheim so etwas wie die zweite Haut des Linksaußens. Der heute 33-Jährige hat ab der C-Jugend für die Hildesheimer gespielt – unter anderem in der A-Junioren-Bundesliga. Auch als Profi stand er, bis auf einen kurzen Ausflug zum Northeimer HC, ständig bei den Domstädtern unter Vertrag. Er gilt als Ur-Einträchtler und ist Publikumsliebling, obwohl er aus dem traditionell ebenfalls starken Handball-Ostkreis kommt.

Bereits im Herbst 2024 hatte Lothar von Hermanni mitgeteilt, dass er nach 15 Jahren als Profi plane, am Saisonende 2024/25 die Hildesheimer zu verlassen, um im Sport kürzer zu treten. Er wolle neue Prioritäten in seinem Leben setzen und sich mehr seiner Familie widmen.

 

Im vergangenen Jahr habe er sich oft gefragt, wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen sei? Die Antwort gab er sich dann selbst: „Jetzt !“ Jetzt meint in seinem Fall Juni 2025. „Ich habe eine wunderschöne Frau, die ich unterstützen und eine wunderbare Tochter, die ich aufwachsen sehen möchte.“

 

Sofort aufhören, wäre fahrlässig

 

Doch nach Jahrzehnten im Leistungs-Handball will und kann der Linksaußen nicht Knall auf Fall aufhören. Profi-Sportler müssen langsam abtrainieren, alles andere wäre gesundheitlich fahrlässig. „Und ich habe ja immer gesagt, dass ich noch mal das Trikot der SG Börde überziehen werde“, so von Hermanni. Dieses Versprechen löst er nun ein.

 

Besser könne es für ihn nicht laufen, meint der 33-Jährige weiter. „Wir wohnen in Schellerten, etwa fünf Minuten Fußweg von der Halle entfernt. Dort trainiert die SG zweimal die Woche, dazu kommen die Punktspiele am Samstag oder am Sonntag.“ Das ist um einiges weniger aufwendig als bei der Eintracht. Beim Drittligisten in Hildesheim sind es mitunter bis zu neun Einheiten wöchentlich.

Von Hermanni: „Außerdem wird bei der SG Börde auch ein guter Handball gespielt, die Qualität in der Oberliga ist sehr ordentlich.“ Einen gewissen Anspruch auf dem Spielfeld habe dann doch noch. Und wer ihn kennt, der weiß, dass sich der Mann in der Oberliga genauso reinhängen wird wie in der 3. Liga. „Für mich ist der Schritt zur SG Börde eine echte Wohlfühl-Entscheidung.“

 

Mit Georgi Nikolov, bei der SG demnächst sein neuer Trainer, hat von Hermanni sogar selbst noch zusammen gespielt: bei Eintracht Hildesheim, damals in der 2. Bundesliga. „Georgi kann Handball, der hat diesen Sport wirklich verstanden. Ich denke, ich werde von ihm noch etwas lernen, auch wenn es bei mir auf mein Karriere-Ende zugeht“, so der Linksaußen.

 

Ganz früher hatte von Hermanni auf der Spielmacher-Position die Fäde gezogen, weil es an Körpergröße fehlte, wurde er später auf Linksaußen beordert. Er kann also beides, Rückraum und Außen. „Wie das Georgi Nikolov genau sieht, darüber haben wir noch gar nicht gesprochen. Sagen wir mal so: Wo er mich hinstellt, da spiele ich. Aber das ist zu diesem Zeitpunkt auch erstmal zweitrangig.“ Schließlich seien beide Klubs noch mitten in der Saison und haben Ziele. Besonders die Hildesheimer, die bekanntlich endlich in die 2. Liga zurückkehren wollen. Im Frühjahr liegt für sie die Aufstiegsrunde an – noch mit Lothar von Hermanni.

Von Ulrich Hempen

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